Auto- und Garagenbesitzer sollten sich vorsehen: Der Funk-Code für Abertausende von Toren und Wagentüren ist geknackt. Mit sehr einfachen Mitteln ließe sich so Zugang zu Autos und Wohnhäusern gewinnen. Das nötige Zubehör gibt es im Baumarkt.
Tausende von deutschen Garagentoren könnten bald auf ein Daumenzucken von Kriminellen den Weg ins Haus freimachen. Für Autotüren gilt Ähnliches, zum Beispiel solche der japanischen Luxusmarke Lexus. Denn der Code, der die Signale vieler Funköffner für Garagen und Autotüren verschlüsselt, ist geknackt - allerdings von Menschen, die damit nichts Böses vorhaben. Eine Forschergruppe der Ruhr-Universität Bochum hat das sogenannte KeeLoq-System nach eigenen Angaben geschlagen.
Ein Auto haben Christof Paar und seine Kollegen nicht geknackt - aber der KeeLoq-Mechanismus ist überall derselbe: "Wir haben das mit einem Garagentor ausprobiert", sagte Paar SPIEGEL ONLINE. Er sei "vollkommen sicher, dass das mit einem Auto ebenso geht". Mit einer weiteren Methode wäre es den Forschern sogar ein Leichtes, den Besitzer aus der eigenen Garage oder dem eigenen Auto auszusperren.
Geknackt wird das System in zwei Schritten: Zunächst muss man den sogenannten Herstellerschlüssel herausfinden - ein Code, der in jedem Gerät einer Firma verankert ist, die Chips von Microchip Technology einsetzt. Der zweite Schritt ist dann ganz einfach: Mit "Standard-Technologie", die man im Fachhandel oder sogar im Baumarkt leicht bekomme, lasse sich in einem Radius von 100 Metern um den Sender das Öffner-Signal gewissermaßen abhören, erklärt Paar. Zweimal Lauschen reiche, dann müsse ein Laptop eine halbe Stunde rechnen - und der Lauscher könne den Türöffner "klonen", wie Paar sagt. "Sie warten morgens, bis erst der Ehemann und dann die Ehefrau aus der Garage gefahren sind, dann programmieren sie einen Schlüsselrohling - und dann haben sie den ganzen Tag Zeit, die Flachbildschirme aus dem Haus zu tragen."







